Kleingartenverband Schutzverein e.V.

Philosophie

Die Gärtner kommen

Im Raum Berlin entstanden 1833 die ersten Armengärten, die allerdings nicht mit heutigen Kleingärten vergleichbar sind. Meist wurden nur Kohl und Kartoffeln angebaut und alles war streng reglementiert. Waren es 1834 erst 255 Gärten, so gab es um 1880 schon rund 2.500 Gartenpächter. Innerhalb von 15 Jahren schwoll die Zahl auf 40.000 an und lag 1914 bei 45.000 Gärten, die schon eher mit unseren heutigen Parzellen vergleichbar sind. Jedenfalls weist eine Aufstellung des Kleingartenvereins Schutzverband vom 31. März 1936 aus, das Heinrich Schwarz (Schriftsteller) seit 1900 und Erna Goede (Pensionärin) seit 1901 dort Pächter sind, vielleicht die ersten „Schutzverbändler“. Nachdem die Kolonie dann offensichtlich 1904 offiziell gegründet worden war, wuchs die Zahl der Pächter schnell an. Die Grundakten verraten leider nichts über die Gründung unserer Kolonie, da es in den Akten zwischen 1898 – 1905/06 eine Lücke gibt.
Die Zeiten waren wirtschaftlich hart Anfang der 30er Jahre. Die Wirtschaftskrise und die Massenarbeitslosigkeit brachten auch viele Gartenpächter in finanzielle Schwierigkeiten.

Der Friedhof Bergstraße

Als Ersatz für den zu klein gewordenen Friedhof an der Schloßstraße gegenüber dem Kreisel (1891 geschlossen) wurde in den Rauhen Bergen an der Bergstraße 1975 der neue Steglitzer Friedhof angelegt. Im Zuge mehrfacher Erweiterungen schlug man auch Gärten dem Friedhofsgelände zu. Auf dem Friedhof sind u.a. folgende Prominente bestattet (in Klammern Todesjahr): Der Berliner Bürgermeister Franz Amrehn (1981), der Begründer des Wandervogels Karl Fischer (1941), der Ozeanflieger Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld (1929), der Maler Walter Leistikow (1908) und der Schauspieler Ewald Wenck (1981).

Der Wohnungsbau „frisst“ die Kleingärten

In der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre wurde auch die nördliche Seite des Steglitzer Dammes bebaut. Zwischen dieser Straße und dem nördlich davon liegenden Friedhofsgelände lagen und liegen unsere Gärten. Zwischen den Jahren 1926 – 1932 wurde in den Straßen Bismarckstraße, Immenweg, Wilseder Straße und Worpsweder Straße gebaut. Zwischen 1932 und 1934 entstand die „Feuer- und Rauchlose Siedlung“. Es wurde auf Feuerstellen und Gasanschlüssse verzichtet und stattdessen elektrische Herde installiert. Die gesamte Heizung und Warmwasserversorgung erfolgte damals über das Fernheizwerk Steglitz in der Birkbuschstraße.Damals wurden in großen Umfang Parzellen der Kolonien Heimgarten und Schutzverband geopfert. Rund 40 Jahre später kam das Projekt in Form des Mittelstufenzentrums und dann eines Oberstufenzentrums doch noch zur Ausführung. Es vernichtet die Kolonie Heimgarten bis auf einen kläglichen Rest und halbierte die Kolonie Schutzverband. Man mag die Vernichtung der Gräten auch bedauern – zu jener Zeit herrschte eine unbeschreibliche Wohnungsnot. Schon vor dem ersten Weltkrieg war die Wohnungsbauwirtschaft in eine schwere Krise geraten.
Aus dem Jahre 1922 gibt es noch die Kopie eines Pachtvertrages zwischen dem Bezirksamt und dem Verband der Steglitzer Kleingartenvereine. Danach hatte das an der Mariendorfer Straße (seit dem 5.9.57 Steglitzer Damm) gelegene der Stadt Berlin gehörige Grundstück eine Große von 65.170 qm. Paragraph 2 regelte den Pachtpreis von 6 Pfennigen pro Jahr und Quadratmeter. Außerdem bestimmte der Vertrag u.a., dass Wäsche trocknen, Entnahme von Boden und Lagerung von Materialien verboten ist.

Krieg und Nachkriegszeit

Dreieinhalb Wochen nach Beginn des zweiten Weltkrieges erließ der Reichsarbeitsminister Franz Seldte eine „Verordnung über den Kündigungsschutz von Kleingärten“. Die Maßnahmen sollten der Bevölkerung wohl die Möglichkeit bieten, sich aus ihren Gärten mit Obst und Gemüse zu versorgen, falls Engpässe in der Lebensmittelversorgung auftreten würden. Diese Bestimmungen wurden am 15. Dezember 1944 präzisiert. Hier wurde festgestellt, dass unter bestimmten Bedingungen eine Kündigung sehr wohl möglich ist, etwa wenn der Pachtzins nicht gezahlt wird oder erhebliche Bewirtschaftungsmängel festzustellen sind. Regelungen, wie sie ja auch heute gelten.

Schlussworte und Ausblick

Einer neuen Generation wird es vorbehalten sein, die Geschichte der nächsten 25 und 50 Jahr zu gestalten und dann vielleicht auch aufzuschreiben.

 

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